Eine junge Frau, gefangen zwischen Scham, Pflicht und einem aufkeimenden Bewusstsein ihrer selbst. Else steht im Zentrum einer Welt, die über sie verfügt, während sie leise beginnt, sich zu spüren. Der Film übersetzt Schnitzlers innere Monologe in Blicke, Spiegelungen, Licht – alles atmet Beklemmung und Sehnsucht zugleich. Ein frühes, mutiges Porträt weiblicher Verletzlichkeit. (Florian Widegger) Mit Live-Musikbegleitung von Elaine Brennan

Lessings Minna von Barnhelm, welches den Siebenjährigen Krieg als historischen Hintergrund hat, bildet den Ausgangspunkt dieser Komödie. Im Mittelpunkt steht nicht mehr Major von Tellheim, sondern dessen Verlobte Minna. Der Krieg ist schon seit Jahren zu Ende, doch der Herr Major nicht mehr erschienen. Minna beschließt daher, mit ihrer Zofe den Verlobten zu suchen. Ein Abenteuer, gewürzt mit Chansons, Tanzeinlagen und einer satten Portion Frauenpower. (Raimund Fritz)

Johannes Holzhausen: »Der Film ist eine Hommage an die Kunst des langsamen Reisens, und ich hoffe, dass er die Menschen inspiriert, unsere Welt in ihrer historischen Tiefe bewusster wahrzunehmen.« Der Schriftsteller und Philosoph Karl-Markus Gauß ist vor allem für seine Reiseliteratur über die Minderheiten Europas bekannt. Die Geschichten, die ihm erzählt werden und die Geschichten, die er erzählt, sind ein Ankämpfen gegen das Vergessen, gerade auch im Angesicht der eigenen Vergänglichkeit. SCHL

Kurz vor seinem 100. Geburtstag bittet Ruth Rieser den Meister des Interviews selbst vor die Kamera und begibt sich mit ihm auf Spurensuche durch eine bewegte Vergangenheit: Anhand zahlreicher Ausschnitte aus seinen Arbeiten, Begegnungen mit Freunden oder schlicht, indem sie Troller an jene Orte begleitet, die sein Leben prägten und seine Gedanken anregen, entsteht auch eine Reflexion darüber, was Dokumentarfilm an sich zu leisten imstande ist, über die Grenzen von Wahrheit und Wirklichkeit und

Hart geht die ORF-Dokumentation GASTARBEITER IN ÖSTERREICH mit den für die Lebensbedingungen der »Fremdarbeiter« verantwortlichen österreichischen Entscheidungsträgern ins Gericht. Während erstere mit katastrophalen Wohnsituationen konfrontiert sind, putzen sich süffisant in die Kamera lächelnde Wirtschaftsvertreter an der Gesetzeslage ab. (Michael Pekler) Der in Libyen geborene Awad El Kish porträtiert in DER BLINDE HIRTE einen auf seinem Hof lebenden österreichischen Bauern, der schon früh sei

Zum ersten Mal steht Audrey Hepburn vor der Kamera in einer Hollywood-Produktion (und erhält prompt ihren ersten Oscar), die zugleich auch die erste ist, die sich völlig aus dem Studio hinaustraut ins »echte« Leben. Eine Sehnsucht, die sich auch Prinzessin Ann erfüllt: Vom höfischen Zeremoniell erschöpft flieht sie aus einem römischen Palazzo und gerät unerkannt an einen amerikanischen Reporter, mit dem sie die ewige Stadt durchstreift. (Florian Widegger)