Retrospektiven
 

Wildes Kino

Filme im Metro 1951–1999

10.12.2021–11.1.2022

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Am 25. Dezember 1951 eröffnet in der Johannesgasse 4, am ehemaligen Standort der unterirdischen Erlebniswelt »Neues Elysium« und der Kleinkunstbühnen »Die Komödie« und »Die Insel in der Komödie«, das von Robert Kotas im Auftrag der Kinobetriebsanstalt umgebaute Metro-Kino. Nach der Auflösung der Kiba 1999 und der darauffolgenden Gesellschaft City Cinemas 2002 wird das Architekturjuwel vom Filmarchiv Austria aus der Konkursmasse gerettet und als erste eigene Spielstätte zur Auslage des heimischen Filmerbes. Zum 70er werfen wir einen Blick zurück auf die ersten 50 Jahre – mit einer wilden Mischung im positiven Sinn, die das extrem breite Spektrum der damaligen Programmierung im Kleinen abbilden soll. Ein Fest des analogen Films, gefeiert mit Kopien aus der eigenen Sammlung, die bereits damals zum Einsatz kamen.

 

Im Zeichen des Jubiläums stehen auch die neue Publikation Das Metro – Kulturgeschichte eines Wiener Vergnügungsortes, die zur Eröffnung präsentiert wird, sowie die Reihen Second Life und Wild Friday Night. Ein kostenloses Digitorial ist ab Dezember abrufbar.


Wildes Kino – Filme im Metro 1951–1999

Retrospektive vom 10. Dezember 2021 bis 11. Jänner 2022

Publikation

Das Metro – Kulturgeschichte eines Wiener Vergnügungsortes (hg. von Martina Zerovnik)

erscheint im Dezember

Kurator

Florian Widegger

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 14:00–21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Als ein »Lichtermeer von Flammen und eine Fülle von Farbenzauber« beschreibt der Lokalhistoriker Wilhelm Maximilian Kisch das Neue Elysium, wie es sich BesucherInnen auf ihrer »unterirdischen Wanderung durch die Welt« offenbart. Ein heute weitgehend unbekannter Traumort, der in den Kellerräumen der Johannesgasse 4 vor über 150 Jahren in exotische Ferne entführt und – auch mittels erster Projektionen – die Sinne betört.

 

Vielleicht nicht ganz zufällig beginnt die Ära des Metro-Kinos in der Hochblüte der Abenteuer- und Ausstattungsfilme mit einem Technicolor-Trip aus dem Hause Metro- Goldwyn-Mayer: KING SOLOMON’S MINES schickt sein Publikum ins (damals hätte man wohl gesagt: wilde) Afrika, in eine Welt voller Gefühle und Gefahren, weit weg von der Realität des Wiener Nachkriegsalltags. Knapp 1.000 Einträge umfasst die Liste an Filmen, die zwischen 1951 und 2002 die Metro-Leinwand zum Leuchten bringen.

 

Stewart Granger, Gene Kelly, Audrey Hepburn und James Dean kämpfen, tanzen, lieben und leiden – und liefern im Historischen Saal Stoff für Kinoerinnerung. Doch gilt es auch, mit Blick auf die Vergangenheit einiges nachzuholen, aufzuarbeiten, zu hinterfragen. Charlie Chaplin, Greta Garbo und Gary Cooper bereiten das eine, Willi Forst, Zarah Leander und Hans Albers das andere, Erwin Leiser mit seinem Dokumentarfilm EICHMANN UND DAS DRITTE REICH Letzteres. Anfang der 1960er-Jahre steigt nicht nur die Anzahl an Wiederaufführungen von Klassikern, zunehmend halten auch Kinderfilme Einzug ins Programm – Seite an Seite gezeigt mit Elaboraten der aufkeimenden Western- und Sexwelle. Gegen Ende der 1970er-Jahre befinden sich schließlich Werke aus der hohen Kunst des Filmemachens und des zeitgenössischen österreichischen Kinos auf dem Spielplan. Mit den ersten Programmkinos kann das Metro allerdings nicht mithalten und verschwindet so für längere Zeit aus dem Kalender des Publikums. Was bleibt, ist das architektonische und atmosphärische Alleinstellungsmerkmal.

 

Mit der Übernahme durch das Filmarchiv Austria 2002 und in einer zweiten Umbauphase 2015 erfahren sowohl Haus als auch Programm einen Relaunch. Es wird räumlich erweitert, das historische Innenleben von Architekt Gregor Eichinger an die Anforderungen des modernen Kinobetriebs angepasst. Der Schwerpunkt liegt nun in der Vermittlung österreichischer Filmkultur, das METRO wird zur Schnittstelle zwischen Geschichte und Gegenwart, Alt und Jung, die sich unter einem Dach zusammenfinden – um gemeinsam zu staunen. (Florian Widegger/Silvia Breuss)

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