Ein Schriftsteller, ein Filmemacher, ein Illustrator – gemeinsam sind ihnen ihre Obsessionen, denen sie in ihrer Kunst Ausdruck verleihen. Wenn man gesehen hat, wie Spiegelman aus Auschwitz eine Postkarte mit den Worten »Wish you were here! « an Kurt Waldheim schickt, dann weiß man, dass ein gutes Interview manchmal auch etwas Reinigendes hat. (Florian Widegger)

Zwei Fernsehspiele zum Thema »Gastarbeiter«, die Geschichte geschrieben und Spuren hinterlassen haben: Zuerst die kafkaeske Odyssee eines Ehepaars, um an ein staatliches Wäschepaket für sein Neugeborenes zu kommen – Amtsschimmel und Ausländerhass inklusive. Ein Baby im Vorgarten zwingt auch Familienvater Alois, einen, der sich abgehängt fühlt und keinen Job findet, zu einer Gewissensentscheidung und dazu, seine Vorurteile über Bord zu werfen. (Florian Widegger)

Think Pink! Modezeitschriftenmacherin Maggie Prescott kennt nicht nur die Farbtrends der kommenden Saison, sie weiß auch genau, wie sie diese an die Frau bringt. Ihr Fotograf glaubt allerdings, ausgerechnet in einer biederen Buchhändlerin einen neuen Typ zu erkennen. Diese hat anfangs jedoch gar kein Interesse an der Modewelt … Wohl aber an einer Reise nach Paris, wo der Film ein herrliches Feuerwerk an verzaubernden Ideen und beschwingten Melodien entzündet – eine kunterbunte Wunderwelt, in der

Das Prinzip der sich für kurze Zeit kreuzenden Leben, die dann zum nächsten übergehen, behält 360 bei, die Ausführung gestaltet sich dem Titel gemäß als Panoramablick über den gesamten Erdball: Paris, Rio de Janeiro, Berlin und schließlich Wien – das sind nur einige der Schauplätze, in denen sich diese unterschätzte Verbeugung vor Schnitzler abspielt. Ein Reigen des 21. Jahrhunderts: Nicht mehr Klassen-, sondern Kulturunterschiede gilt es zu überwinden. (Florian Widegger)

»Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft, sind das noch lange keine Lipizzaner« – ein bizarrer Online-Kommentar wird zum Ausgangspunkt einer Suche nach Antworten. Regisseurin Olga Kosanović hat schon vor Drehbeginn viele Stunden und Jahre mit Amtswegen verbracht. Selbst in Österreich geboren und mit serbischen Eltern aufgewachsen, wirft sie ein kritisches Auge auf die Absurditäten der Bürokratie und hinterfragt, gemeinsam mit Gesprächspartner:innen, Vorstellungen von Nationalität und De

Karen und Martha leiten mit viel Engagement und Empathie eine Mädchenschule. Ausgerechnet einer ihrer Schützlinge stört die Ruhe: Mary schikaniert ihre Mitschülerinnen und setzt üble Gerüchte über die angebliche Liebe zwischen den beiden Lehrerinnen in die Welt – mit fatalen Folgen. Heute gilt das fabelhaft gespielte Drama auch als unfreiwilliger Klassiker des queeren Kinos, der allerdings im Hinblick darauf sein Potenzial nicht ausschöpft. (Florian Widegger)