San Francisco: Schnitzler-Besuch am 2.6.1906 Vor 70 Jahren, am 1. Jänner 1955, schloss Wiens letzte Panorama-Filiale am Stubenring Nr. 12; damit ging eine heute fast vergessene Ära des optischen Reisens rund um die Welt in Farbe und 3D zu Ende. Um 1900 war das Kaiserpanorama ein in fast allen Städten Mitteleuropas vertretenes populäres Massenmedium, eine Illusionsmaschine, die mit wöchentlich wechselnden Bilderserien das Publikum der aufbrechenden Moderne faszinierte. Ein regelmäßiger und bege

Kein Thema beschäftigt die Deutschen so sehr wie das der deutschen Identität. Troller inspizierte ein Jahr lang deutsche Befindlichkeiten in Städten und Dörfern, auf dem Karneval und dem Oktoberfest. Er begegnet Arbeitern, Künstlern und feinen Leuten, nimmt an einer ökumenischen Tiermesse teil, spricht mit Kaminfegern, Prostituierten, Autorasern, Pennern, schlagenden Studenten, Neonazis – stets dazu bereit, auch die unbequemen Fragen zu stellen.

Barbara Sukowa verkörpert Hannah Arendt, die 1961 in Jerusalem dem Eichmann-Prozess folgt. Mit scharfem Blick erkennt sie: Das Böse kann erschreckend alltäglich sein – »die Banalität des Bösen« erschüttert eine Welt, die Monster sehen will. Von Trotta zeigt kein graues Biopic, sondern ein vibrierendes Denkdrama: Arendt rauchend in blauen Nebelschwaden, fechtend in Debatten, ringend mit Freunden, Gegnern, Geliebten. Die Philosophin steht mitten im Sturm öffentlicher Wut, wird bedroht, verleumdet,

Kurzfilme von Studierenden an Filmausbildungsstätten in Wien, Niederösterreich und der Steiermark bilden an diesem Abend das vielfältige Programm mit neuen Talenten aus diesen Institutionen. BETWEEN THE LINES, gedreht in einer einzigen Einstellung, bringt in kleinen Gesten, neugierigen Blicken und kreisenden Sprechakten zur Entfaltung, was im Bild selbst abwesend ist. Ein Film über die Kraft und Materialität des Moments. INFIGHT erzählt von einem Boxer, der bei seinem großen Kampf zu unfairen Mi

Bösartige Vorurteile und romantisierende Klischees sind mit dem diskriminierenden Begriff »Zigeuner« bis heute verbunden. Dem unbekümmerten Treiben in dieser Operettenverfilmung steht die traurige Realität 1935 gegenüber, als die Nazis dabei waren, ihre »Volksgemeinschaft« mit brutalen Mitteln von allem Unreinen zu »befreien«. Damit auch gemeint: Hauptdarsteller Adolf Wohlbrück, Vierteljude, homosexuell und der »schönste Mann des deutschen Films«. (Florian Widegger)

Die Aussicht auf einen Goldschatz führt eine Handvoll Kriegskameraden in Paris zusammen. Regina Lampert, eben aus dem Skiurlaub zurück und schon frisch verwitwet, findet sich alsbald im Visier dieser Gauner wieder, die es auf sie abgesehen haben. Und immer wieder taucht im rechten Moment ein fescher Amerikaner als ihr Schutzengel auf. Oder doch nicht? Täuschungsmanöver, falsche Identitäten und noch mehr falsche Fährten: Bis heute zählt CHARADE zu den besten Hitchcock-Filmen, die nicht von ihm se