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Retrospektive
Hommage Georg Stefan Troller 1921 - 2025

Jahrhundertzeuge, Journalistenlegende, Lebenskünstler – das sind nur einige der Attribute, mit denen man den am 27. September 2025 im Alter von 103 Jahren in Paris verstorbenen Georg Stefan Troller bedacht hat. Geboren am 10. Dezember 1921 in Wien, floh er als Jugendlicher vor dem NS-Regime über Frankreich in die USA. Die Erfahrung der Verfolgung und Flucht vor den Nazis und seine Rückkehr nach Europa verarbeitet er später in der gemeinsam mit Axel Corti kongenial verfilmten Trilogie WOHIN UND ZURÜCK. Da ist Troller bereits selbst als versierter Interviewer eine Legende. In seinen namhaften und vielfach ausgezeichneten Sendereihen PARISER JOURNAL und PERSONENBESCHREIBUNG trifft er auf Persönlichkeiten aus Kultur, Sport und Politik und entlockt ihnen mit seiner subjektiven, einfühlsamen und doch kritischen Befragungsweise bislang unbekannte Wahrheiten. Das Filmarchiv Austria stand mehrfach mit Georg Stefan Troller in enger Verbindung: 2017 widmeten wir ihm eine erste Retrospektive, bei der er persönlich anwesend war. Zwei Jahre später kehrte er mit einer Buchpräsentation im Rahmen der Wiedereröffnung der Satyr Filmwelt ins METRO Kinokulturhaus zurück. Es folgten eine Online-Retrospektive sowie die erste umfangreiche DVD- Edition seiner Werke. Darüber hinaus haben wir nun seine Filmbibliothek übernommen und werden diese im Lauf der nächsten Jahre öffentlich zugänglich machen. Die Schau im Dezember versucht indes, ihn noch einmal zu würdigen: als Filmemacher, Journalisten, Menschen.
(Florian Widegger)

Do, 4. Dez. - Mo, 5. Jän. 2026
So, 30.3., 20:00
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 3) »Welcome In Vienna«
Freddy kehrt zurück nach Europa, wo er als Soldat im Elsass auf alte Bekannte trifft. Nach der Kapitulation geht er nach Wien, findet jedoch keinen Halt, ist hin- und hergerissen zwischen seiner Heimat und Amerika. Ein »starker, oft erschütternder, ziemlich grausamer Film« von einem, »der sich die Klarheit zum Leitbild gemacht hat«, befanden die Cahiers du Cinéma – und sorgten für einen durchschlagenden Erfolg in Frankreich. (Florian Widegger/Redaktion)
Do, 4.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Selbstbeschreibung
Wie wurde ich, was ich bin? Gab es eine Folgerichtigkeit, gar eine Unvermeidlichkeit? Normalerweise ist es Troller, der, abseits der Kamera, seinem Gegenüber die Fragen stellt. Hier ist er zugleich der Interviewpartner. Alexander Pschill verkörpert sein Alter Ego, und zusammen durchlaufen sie die Stationen seines Lebens. Sein junges Selbst stellt seinerseits dem alten Fernsehmann Fragen und provoziert ihn: Hat Troller seine jugendlichen Ambitionen erfüllt oder nicht? Durch die fiktiven Gespräche
Fr, 5.12., 20:00
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 1) »An uns glaubt Gott nicht mehr«
Es beginnt in jener unsäglichen Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der sich der Judenhass der Nazis auf grausame Weise entlädt. Ferry Tobler erkennt in diesen Stunden den Ernst seiner Lage und verlässt Wien Hals über Kopf. Auf seiner Flucht durch Europa begegnen ihm immer wieder neue Schicksalsgenossen. Ihr Ziel: Amerika. Troller: »Diese wahnsinnige Todesangst, den Heimatverlust, den Verlust der Existenz – das vermochte Axel rüberzubringen.« (Florian Widegger)
Sa, 6.12., 20:00
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 2) »Santa Fé«
1942: Ein Schiff läuft im Hafen von New York ein. Beim Versuch, eine Jüdin zu retten, die aus Verzweiflung ins Wasser gesprungen ist, kommt Ferry Tobler ums Leben. Ein anderer Passagier aus Wien, Freddy Wolff, kümmert sich um die Frau und versucht, in seiner neuen Umgebung Fuß zu fassen. Doch Erinnerungen, Ängste, Illusionen und Heimweh sind nicht abzuschütteln. Als Amerika in den Krieg eintritt, lässt er sich anwerben … (Florian Widegger)
So, 7.12., 20:00
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 3) »Welcome In Vienna«
Freddy kehrt zurück nach Europa, wo er als Soldat im Elsass auf alte Bekannte trifft. Nach der Kapitulation geht er nach Wien, findet jedoch keinen Halt, ist hin- und hergerissen zwischen seiner Heimat und Amerika. Ein »starker, oft erschütternder, ziemlich grausamer Film« von einem, »der sich die Klarheit zum Leitbild gemacht hat«, befanden die Cahiers du Cinéma – und sorgten für einen durchschlagenden Erfolg in Frankreich. (Florian Widegger/Redaktion)
Mo, 8.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Wie sie es wurden: »Ein junger Mann aus dem Innviertel – Adolf Hitler«
Schon der Beginn des Films verdeutlicht, dass Hitlers Weltsicht nicht einem Einzelnen entstammt, sondern von einem Kollektiv getragen wird. Als erfolgloser Kunstmaler findet er im Wien Anfang des 20. Jahrhunderts einen idealen Nährboden für das, was sein Denken formen wird. Interviews mit Zeitzeugen unterbrechen immer wieder die Spielhandlung – und manche der Befragten teilen weiterhin ungebrochene Begeisterung für jenen jungen Mann aus dem Innviertel. (Florian Widegger)
Di, 9.12., 20:00
Hommage Georg Stefan Troller
Auslegung der Wirklichkeit
Kurz vor seinem 100. Geburtstag bittet Ruth Rieser den Meister des Interviews selbst vor die Kamera und begibt sich mit ihm auf Spurensuche durch eine bewegte Vergangenheit: Anhand zahlreicher Ausschnitte aus seinen Arbeiten, Begegnungen mit Freunden oder schlicht, indem sie Troller an jene Orte begleitet, die sein Leben prägten und seine Gedanken anregen, entsteht auch eine Reflexion darüber, was Dokumentarfilm an sich zu leisten imstande ist, über die Grenzen von Wahrheit und Wirklichkeit und
Mi, 10.12., 18:15
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 1) »An uns glaubt Gott nicht mehr«
Es beginnt in jener unsäglichen Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der sich der Judenhass der Nazis auf grausame Weise entlädt. Ferry Tobler erkennt in diesen Stunden den Ernst seiner Lage und verlässt Wien Hals über Kopf. Auf seiner Flucht durch Europa begegnen ihm immer wieder neue Schicksalsgenossen. Ihr Ziel: Amerika. Troller: »Diese wahnsinnige Todesangst, den Heimatverlust, den Verlust der Existenz – das vermochte Axel rüberzubringen.« (Florian Widegger)
Do, 11.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 2) »Santa Fé«
1942: Ein Schiff läuft im Hafen von New York ein. Beim Versuch, eine Jüdin zu retten, die aus Verzweiflung ins Wasser gesprungen ist, kommt Ferry Tobler ums Leben. Ein anderer Passagier aus Wien, Freddy Wolff, kümmert sich um die Frau und versucht, in seiner neuen Umgebung Fuß zu fassen. Doch Erinnerungen, Ängste, Illusionen und Heimweh sind nicht abzuschütteln. Als Amerika in den Krieg eintritt, lässt er sich anwerben … (Florian Widegger)
Sa, 13.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Wohin und zurück (Teil 3) »Welcome In Vienna«
Freddy kehrt zurück nach Europa, wo er als Soldat im Elsass auf alte Bekannte trifft. Nach der Kapitulation geht er nach Wien, findet jedoch keinen Halt, ist hin- und hergerissen zwischen seiner Heimat und Amerika. Ein »starker, oft erschütternder, ziemlich grausamer Film« von einem, »der sich die Klarheit zum Leitbild gemacht hat«, befanden die Cahiers du Cinéma – und sorgten für einen durchschlagenden Erfolg in Frankreich. (Florian Widegger/Redaktion)
So, 14.12., 18:30
Hommage Georg Stefan Troller
Wie sie es wurden: »Ein junger Mann aus dem Innviertel – Adolf Hitler«
Schon der Beginn des Films verdeutlicht, dass Hitlers Weltsicht nicht einem Einzelnen entstammt, sondern von einem Kollektiv getragen wird. Als erfolgloser Kunstmaler findet er im Wien Anfang des 20. Jahrhunderts einen idealen Nährboden für das, was sein Denken formen wird. Interviews mit Zeitzeugen unterbrechen immer wieder die Spielhandlung – und manche der Befragten teilen weiterhin ungebrochene Begeisterung für jenen jungen Mann aus dem Innviertel. (Florian Widegger)
Mo, 15.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Unter Deutschen
Kein Thema beschäftigt die Deutschen so sehr wie das der deutschen Identität. Troller inspizierte ein Jahr lang deutsche Befindlichkeiten in Städten und Dörfern, auf dem Karneval und dem Oktoberfest. Er begegnet Arbeitern, Künstlern und feinen Leuten, nimmt an einer ökumenischen Tiermesse teil, spricht mit Kaminfegern, Prostituierten, Autorasern, Pennern, schlagenden Studenten, Neonazis – stets dazu bereit, auch die unbequemen Fragen zu stellen.
Mi, 17.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 1
Peter Handke ist der einzige, dem Troller zwei Personenbeschreibungen gewidmet hat – in der ersten sehen wir ihn in den Rollen des Dichters und Vaters – »Hat er auch Gefühle zu vergeben?« Die norwegische Schauspielerin Liv Ullmann hat einen neuen Film mit ihrem Exmann Ingmar Bergman abgedreht, während Ron Kovic, im Rollstuhl aus dem Vietnamkrieg zurückgekehrt, eine neue Männlichkeit entdeckt und zum Friedensaktivisten wird. (Florian Widegger)
Do, 18.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Auslegung der Wirklichkeit
Kurz vor seinem 100. Geburtstag bittet Ruth Rieser den Meister des Interviews selbst vor die Kamera und begibt sich mit ihm auf Spurensuche durch eine bewegte Vergangenheit: Anhand zahlreicher Ausschnitte aus seinen Arbeiten, Begegnungen mit Freunden oder schlicht, indem sie Troller an jene Orte begleitet, die sein Leben prägten und seine Gedanken anregen, entsteht auch eine Reflexion darüber, was Dokumentarfilm an sich zu leisten imstande ist, über die Grenzen von Wahrheit und Wirklichkeit und
Fr, 19.12., 18:30
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 2
Im Gefängnis von Moundsville treffen die Insassen auf eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendlicher. Für sie sollen sie als besonders abschreckendes Beispiel fungieren. Die Kamera hält die klaustrophobische Atmosphäre bei diesem pädagogisch verwegenen Experiment fest. Die Frage nach Schuld und Sühne zieht sich in gewisser Weise auch durch das Porträt des letzten amerikanischen Kopfgeldjägers: Der Mann lebt jedenfalls gefährlich! (Florian Widegger)
So, 21.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 3
Ein Schriftsteller, ein Filmemacher, ein Illustrator – gemeinsam sind ihnen ihre Obsessionen, denen sie in ihrer Kunst Ausdruck verleihen. Wenn man gesehen hat, wie Spiegelman aus Auschwitz eine Postkarte mit den Worten »Wish you were here! « an Kurt Waldheim schickt, dann weiß man, dass ein gutes Interview manchmal auch etwas Reinigendes hat. (Florian Widegger)
Mo, 22.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Selbstbeschreibung
Wie wurde ich, was ich bin? Gab es eine Folgerichtigkeit, gar eine Unvermeidlichkeit? Normalerweise ist es Troller, der, abseits der Kamera, seinem Gegenüber die Fragen stellt. Hier ist er zugleich der Interviewpartner. Alexander Pschill verkörpert sein Alter Ego, und zusammen durchlaufen sie die Stationen seines Lebens. Sein junges Selbst stellt seinerseits dem alten Fernsehmann Fragen und provoziert ihn: Hat Troller seine jugendlichen Ambitionen erfüllt oder nicht? Durch die fiktiven Gespräche
Do, 25.12., 20:30
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 1
Peter Handke ist der einzige, dem Troller zwei Personenbeschreibungen gewidmet hat – in der ersten sehen wir ihn in den Rollen des Dichters und Vaters – »Hat er auch Gefühle zu vergeben?« Die norwegische Schauspielerin Liv Ullmann hat einen neuen Film mit ihrem Exmann Ingmar Bergman abgedreht, während Ron Kovic, im Rollstuhl aus dem Vietnamkrieg zurückgekehrt, eine neue Männlichkeit entdeckt und zum Friedensaktivisten wird. (Florian Widegger)
Sa, 27.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Unter Deutschen
Kein Thema beschäftigt die Deutschen so sehr wie das der deutschen Identität. Troller inspizierte ein Jahr lang deutsche Befindlichkeiten in Städten und Dörfern, auf dem Karneval und dem Oktoberfest. Er begegnet Arbeitern, Künstlern und feinen Leuten, nimmt an einer ökumenischen Tiermesse teil, spricht mit Kaminfegern, Prostituierten, Autorasern, Pennern, schlagenden Studenten, Neonazis – stets dazu bereit, auch die unbequemen Fragen zu stellen.
So, 28.12., 18:00
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 2
Im Gefängnis von Moundsville treffen die Insassen auf eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendlicher. Für sie sollen sie als besonders abschreckendes Beispiel fungieren. Die Kamera hält die klaustrophobische Atmosphäre bei diesem pädagogisch verwegenen Experiment fest. Die Frage nach Schuld und Sühne zieht sich in gewisser Weise auch durch das Porträt des letzten amerikanischen Kopfgeldjägers: Der Mann lebt jedenfalls gefährlich! (Florian Widegger)
Mo, 5.1., 17:45
Hommage Georg Stefan Troller
Personenbeschreibung 3
Ein Schriftsteller, ein Filmemacher, ein Illustrator – gemeinsam sind ihnen ihre Obsessionen, denen sie in ihrer Kunst Ausdruck verleihen. Wenn man gesehen hat, wie Spiegelman aus Auschwitz eine Postkarte mit den Worten »Wish you were here! « an Kurt Waldheim schickt, dann weiß man, dass ein gutes Interview manchmal auch etwas Reinigendes hat. (Florian Widegger)