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Retrospektive
Hommage Claude Lanzmann Zum 100. Geburtstag

»Wir haben nach dem Krieg unzählige Berichte über Ghettos, über Vernichtungslager gelesen; wir waren erschüttert. Doch wenn wir heute Claude Lanzmanns außergewöhnlichen Film sehen, merken wir, dass wir überhaupt nichts gewusst haben.«
Simone de Beauvoir

»Bisher haben alle Filmarbeiten über den Holocaust versucht, diesen aus der Geschichte und der Chronologie herzuleiten: man beginnt 1933 mit der Machtergreifung der Nazis (…), und man versucht, Jahr für Jahr, Schritt für Schritt, geradezu harmonisch, möchte man sagen, zur Vernichtung vorzudringen. Als wäre die Vernichtung von sechs Millionen Männern, Frauen und Kindern, als wäre ein solcher Massenmord einfach ableitbar. Die chronologische Erzählung ist, weil sie nichts ist als eine simple Abfolge des Vorher und Nachher, zutiefst un-tragisch, und der Tod kommt, wenn er eintrifft, immer zur rechten Stunde, nicht-gewaltsam, nicht-skandalös. Die sechs Millionen ermordeten Juden sind aber nicht gestorben, weil ihre Stunde gekommen war und daher muss jedes Werk, das dem Holocaust heute gerecht werden will, zuallererst mit der Ordnung der Chronologie brechen.«
Claude Lanzmann

»Das ist der großartigste Film, der jemals über den Holocaust an den Juden im Krieg gedreht worden ist – was Lanzmann mir von Anfang an versichert hatte.«
Jan Karski

»Als Georges Cravenne, der damals die Organisation der Premiere auf sich genommen hatte, mich nach dem Filmtitel fragte, gab ich zur Antwort:
›Shoah.‹
›Was bedeutet das denn?‹
›Ich weiß es nicht, es bedeutet ›Shoah‹.‹
›Aber man muss es übersetzen, niemand wird es verstehen.‹
›Das ist genau mein Ziel, dass niemand versteht.‹«

Claude Lanzmann

Do, 27. Nov. - Mi, 3. Dez.
Do, 27.11., 19:00
Hommage Claude Lanzmann
Der Letzte der Ungerechten / Le dernier des injustes
Im Jahr 1975 findet auf einer Terrasse in Rom ein historisches Gespräch statt: Claude Lanzmann, der an SHOAH arbeitet, trifft auf den ehemaligen Wiener Rabbiner und letzten lebenden »Judenältesten« des Vorzeige- KZ Theresienstadt. Für die einen als Verbindungsmann zwischen den Nazis und den Häftlingen verdächtig, für die anderen der Retter von über 100.000 Menschenleben, legt Benjamin Murmelstein in diesem monumentalen Werk ausführlich Zeugnis ab. (Florian Widegger)
Sa, 29.11., 19:00
Hommage Claude Lanzmann
Sobibor, 14 octobre 1943, 16 heures SOBIBOR, OCTOBER 14, 1943, 4 P. M.
Einer der sogenannten Nachfolge-Filme zu SHOAH: Das Interview mit dem polnischen Juden Yehuda Lerner stammt aus dem Jahr 1979, findet aber in dem Film keinen Einzug: Die Erlebnisse des damals16-jährigen, der beim Gefangenenaufstand im Konzentrationslager Sobibór – der einzige erfolgreiche seiner Art – einen deutschen Offizier tötet. Der Titel beschreibt Zeit und Ort einer Geschichte vom Widerstand gegen die Barbarei, einer Geschichte vom Überleben. (Florian Widegger)
So, 30.11., 12:15
Hommage Claude Lanzmann
Shoah Teil 1
Von 1973 bis 1985 besucht Claude Lanzmann die Stätten der »Todesfabriken« in Osteuropa und findet Orte vor, über die Gras gewachsen ist. Hartnäckig trotzt er das Erlebte dem Vergessenen ab, macht in Polen, in Israel, in den USA und in Deutschland letzte Augenzeugen der Vernichtung ausfindig – Überlebende der »Sonderkommandos«, Zuschauer und auch Täter – und befragt sie zu Deportation, Lageralltag, Vernichtung. Das Ergebnis ist die wohl umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung
So, 30.11., 17:45
Hommage Claude Lanzmann
Shoah Teil 2
Von 1973 bis 1985 besucht Claude Lanzmann die Stätten der »Todesfabriken« in Osteuropa und findet Orte vor, über die Gras gewachsen ist. Hartnäckig trotzt er das Erlebte dem Vergessenen ab, macht in Polen, in Israel, in den USA und in Deutschland letzte Augenzeugen der Vernichtung ausfindig – Überlebende der »Sonderkommandos«, Zuschauer und auch Täter – und befragt sie zu Deportation, Lageralltag, Vernichtung. Das Ergebnis ist die wohl umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung
Mo, 1.12., 19:00
Hommage Claude Lanzmann
Der Letzte der Ungerechten / Le dernier des injustes
Im Jahr 1975 findet auf einer Terrasse in Rom ein historisches Gespräch statt: Claude Lanzmann, der an SHOAH arbeitet, trifft auf den ehemaligen Wiener Rabbiner und letzten lebenden »Judenältesten« des Vorzeige- KZ Theresienstadt. Für die einen als Verbindungsmann zwischen den Nazis und den Häftlingen verdächtig, für die anderen der Retter von über 100.000 Menschenleben, legt Benjamin Murmelstein in diesem monumentalen Werk ausführlich Zeugnis ab. (Florian Widegger)
Di, 2.12., 18:00
Hommage Claude Lanzmann
Shoah Teil 1
Von 1973 bis 1985 besucht Claude Lanzmann die Stätten der »Todesfabriken« in Osteuropa und findet Orte vor, über die Gras gewachsen ist. Hartnäckig trotzt er das Erlebte dem Vergessenen ab, macht in Polen, in Israel, in den USA und in Deutschland letzte Augenzeugen der Vernichtung ausfindig – Überlebende der »Sonderkommandos«, Zuschauer und auch Täter – und befragt sie zu Deportation, Lageralltag, Vernichtung. Das Ergebnis ist die wohl umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung
Mi, 3.12., 18:00
Hommage Claude Lanzmann
Shoah Teil 2
Von 1973 bis 1985 besucht Claude Lanzmann die Stätten der »Todesfabriken« in Osteuropa und findet Orte vor, über die Gras gewachsen ist. Hartnäckig trotzt er das Erlebte dem Vergessenen ab, macht in Polen, in Israel, in den USA und in Deutschland letzte Augenzeugen der Vernichtung ausfindig – Überlebende der »Sonderkommandos«, Zuschauer und auch Täter – und befragt sie zu Deportation, Lageralltag, Vernichtung. Das Ergebnis ist die wohl umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung