
»Wir haben nach dem Krieg unzählige Berichte über Ghettos, über Vernichtungslager gelesen; wir waren erschüttert. Doch wenn wir heute Claude Lanzmanns außergewöhnlichen Film sehen, merken wir, dass wir überhaupt nichts gewusst haben.«
Simone de Beauvoir
»Bisher haben alle Filmarbeiten über den Holocaust versucht, diesen aus der Geschichte und der Chronologie herzuleiten: man beginnt 1933 mit der Machtergreifung der Nazis (…), und man versucht, Jahr für Jahr, Schritt für Schritt, geradezu harmonisch, möchte man sagen, zur Vernichtung vorzudringen. Als wäre die Vernichtung von sechs Millionen Männern, Frauen und Kindern, als wäre ein solcher Massenmord einfach ableitbar. Die chronologische Erzählung ist, weil sie nichts ist als eine simple Abfolge des Vorher und Nachher, zutiefst un-tragisch, und der Tod kommt, wenn er eintrifft, immer zur rechten Stunde, nicht-gewaltsam, nicht-skandalös. Die sechs Millionen ermordeten Juden sind aber nicht gestorben, weil ihre Stunde gekommen war und daher muss jedes Werk, das dem Holocaust heute gerecht werden will, zuallererst mit der Ordnung der Chronologie brechen.«
Claude Lanzmann
»Das ist der großartigste Film, der jemals über den Holocaust an den Juden im Krieg gedreht worden ist – was Lanzmann mir von Anfang an versichert hatte.«
Jan Karski
»Als Georges Cravenne, der damals die Organisation der Premiere auf sich genommen hatte, mich nach dem Filmtitel fragte, gab ich zur Antwort:
›Shoah.‹
›Was bedeutet das denn?‹
›Ich weiß es nicht, es bedeutet ›Shoah‹.‹
›Aber man muss es übersetzen, niemand wird es verstehen.‹
›Das ist genau mein Ziel, dass niemand versteht.‹«
Claude Lanzmann






