Im märchenhaft-verrückten Fantasy-Musical des mit nur 53 Jahren verstorbenen Jim Henson (Buch: Ex-Monty-Python Terry Jones) steht David Bowie als Kobold-König Jareth im funkelnden Zentrum. Er verleiht dem Film jene Mischung aus Bedrohung, Charme und androgynem Glamour, die ihn letztendlich zum Kult machen. Zwischen Synth-Pop, Pantomime und kindlicher Fantasie gleitet er durch die Kulissen wie ein Wesen aus einer anderen Welt – verführerisch, philosophisch, ironisch. Seine Präsenz hebt die Geschichte von einer einfachen Heldinnenreise einer überforderten jugendlichen Babysitterin, die ihren Schützling aus den Händen der Kobolde befreien muss, zu einem psychologischen Spiel. Bowies Blick lenkt dabei alles: Ein Musiker, der nicht spielt, sondern erscheint – halb Rockstar, halb Traumfigur.
(Florian Widegger)