
Wien, Ende der 1950er-Jahre: Weil Max kein Tageslicht mehr erträgt, arbeitet er als Nachtportier in einem Hotel, in dem zahlreiche Kriegsverbrecher untergetaucht sind. Eines Abends steigt an diesem Ort die Jüdin Lucia ab. Als er SS-Offizier war, war sie sein Häftling in einem Konzentrationslager. Damals verband sie ein für Außenstehende schwer nachvollziehbares sadomasochistisches Verhältnis. Ein Wort von ihr würde genügen, ihren ehemaligen Peiniger und seine Kameraden auffliegen zu lassen. Stattdessen beginnt ihre Affäre erneut … »Meine Filme sind nicht historisch, sondern Filme über Ideen.« THE NIGHT PORTER umweht bis heute der Ruf des Skandalons: Die inhaltliche Verstörung und formale Wagnis sind das eine. Die Konfrontation mit der unzureichend aufgearbeiteten Vergangenheit das andere.
(Florian Widegger)