
Ein Denk- wie Mahnmal über ein Kapitel jüngerer Vergangenheit, das anno 1971 weit von jeder Aufarbeitung entfernt war. Unweit von Braunau am Inn lebt ein bibeltreuer Bauer, der vom Dienst an der Waffe für Führer und Vaterland nichts wissen will. Immer wieder muss er sich und seine Überzeugung erklären. Als er um seine Einberufung nicht umhinkommt, erklärt er vor der Stellungskommission seine Wehrdienstverweigerung: Ein gläubiger Christ könne kein Nationalsozialist sein. Von allen Seiten versucht man, ihn umzustimmen. Ein quälender Spießrutenlauf durch die Instanzen beginnt, an dessen Ende ein nahezu abrupt vollzogenes Todesurteil steht. Corti begnügt sich nicht mit akkurater Rekonstruktion, immer wieder webt er Dokumentaraufnahmen von Gesprächen mit Jägerstätters ehemaligen Bekannten ein.
(Florian Widegger)