
Für seinen neuen Film, den Houchang Allahyari wieder gemeinsam mit dem iranischen Regisseur Babak Behdad ersonnen hat, bildet der Völkermord an Hunderttausenden Armeniern zwischen 1915 und 1923 im Osmanischen Reich ein fast unsichtbares Fundament. Im Zentrum steht die Begegnung eines Soldaten mit Lida, einer jungen Frau, die als Vogelscheuche verkleidet auf den Feldern umherstreift und für Unverständnis bei den Älteren sorgt. Auf dem Friedhof hält sie Zwiesprache mit den Toten: Sie ist eine Nachkommende einer von Musik und Tanz geprägten Kultur, die seit der Revolution 1979 verboten ist. Vor der beeindruckenden Naturkulisse am Kaspischen Meer entfaltet sich eine tiefgründige Geschichte, die an Vergangenes erinnert und dabei gegenwärtiger nicht sein könnte: um die Sehnsucht nach Freiheit.
(Florian Widegger)
Do 6.11.: Premiere in Anwesenheit von Houchang Allahyari