
Aufgabe und Ziel eines Jobcenters ist es, Menschen (wieder) »fit« für den Arbeitsmarkt zu machen. Angela Summereder beobachtet in diesem Dokumentarfilm fünf Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die die Dienste eines solchen in Anspruch nehmen. Da werden Lebensläufe besprochen, Bedürfnispyramiden erarbeitet, Vorstellungsgespräche geprobt. Während in den Kursen vieles auf Optimierung ausgelegt ist, begleitet Summereder ihre Protagonisten auch außerhalb. Bei dieser Reflexion wird der Unterschied zwischen Statistik und Individuum, zwischen Institution und Praxis deutlich. Darüber hinaus ist JOBCENTER in gewisser Weise auch das Porträt einer vor gar nicht allzu langer Zeit wirtschaftlich prosperierenden Region, in der einstige Fortschrittsmythen inzwischen von der Realität eingeholt wurden.
(Florian Widegger)