
Drei junge Wissenschaftler im Feldversuch. Sie fühlen sich wie »Teilnehmer an einer Expedition ins Unbekannte«, als sie ins Industriedorf Weißenberg aufbrechen. Dort ist die Textilfabrik in Konkurs gegangen. Sie verbringen Zeit mit den Arbeitslosen, führen Gespräche, erheben Daten. Doch die Wissenschaft ist machtlos gegen die realen Umstände. So zerbrechen nach und nach Solidarität und Gemeinschaftsgefühl. Es ist der Versuch, gleichzeitig zu beobachten und zu helfen – und das in den unsicheren Zeiten der 1930er-Jahre. »Genauigkeit ist Wahrheit!« – das Credo, das sich die Protagonisten selbst auflegen, gilt nicht nur für den Film, sondern auch für Karin Brandauers Gesamtwerk. Wie die dem Film zugrunde liegende Studie hat auch dieser in all den Jahren nichts an Aktualität eingebüßt.
(Florian Widegger)