
Die Geschichte einer Kleinstadt im Umbruch verbindet metaphysischen Horror mit radikalem Naturalismus und entfaltet sich in langen Einstellungen und düsterer Bildsprache. Ein toter Wal, ein zwergenhafter Redner und ein apokalyptischer Mob verkörpern mysteriöse Zeichen eines zusammenbrechenden Ordnungssystems, in dessen Zentrum János steht, ein träumerischer Beobachter und gleichzeitig möglicher Mitverursacher. Tarrs Kino entfacht mit seinen kompromisslos durchkomponierten Einstellungen einen Sog ins Bodenlose. Der Film strebt weniger nach Bedeutung als nach Erfahrung, nach einem Zustand zwischen Musik und Schweigen – erschütternd still, hypnotisch, unerklärlich.
(Florian Widegger)
Neu restaurierte Fassung
In Kooperation mit dem Literaturmuseum, Wien:
18:00 Einführung und Gespräch mit László Krasznahorkai und Bernhard Fetz (Leiter des Literaturmuseums) bei freiem Eintritt im Literaturmuseum (Johannesgasse 6, 1010 Wien). Ticketpreis: € 6,–