
Auf der Trauerfeier für ihren Vater lernen drei erwachsene Schwestern ihre 13-jährige Halbschwester Suzu kennen und laden sie ein, in ihrem alten Haus in Kamakura, einem kleinen Küstenort nahe Tokio, zu wohnen … UMIMACHI DIARY ist einer jener äußerst seltenen Filme, bei denen man am liebsten schon nach wenigen Minuten durch die Leinwand steigen und mit den Figuren leben möchte (umso schwerer nach zwei Stunden die Rückkehr in die Realität). Es wird zusammen gelacht, geweint, getröstet und oft gegessen. Und im engeren Sinne »passiert« nicht viel mehr in dieser seltsam-friedvollen Welt, die Kore-eda im Verbund mit seinem makellosen Ensemble entwirft, und in der dennoch das Abwesende (der tote Vater, die entfremdete Mutter) die Charaktere prägt, ihre Verbindung stärkt. Schlicht wunderschön.
(Florian Widegger)