
Sieben Berichte – Der Untertitel der 1980 veröffentlichten Sammlung, die die Geschichten von Frauen vereint, die sich gegen die NS-Herrschaft in Österreich auflehnten, mag nüchtern erscheinen, der Text hingegen offenbart mehr einen vielgestaltigen, poetisch-literarischen Zugang denn eine Aufarbeitung der wenigen vorhandenen Daten und Fakten. Übersetzt ins Medium Film – genauer: Fernsehfilm – bedeutet dies ein enormes stilistisches Wagnis. Wie ein antiker Chor erläutern, kommentieren und widersprechen drei Stimmen aus dem Off, treten in einen Dialog untereinander, mit den Zuschauern und den Bildern, die – abgesehen von Fotos und Dokumenten – kaum Gesichter zeigen. Identifikation findet so gänzlich über den Text statt, der Ungeheuerliches berichtet: »35 Jahre danach ist genau die richtige Zeit, damit anzufangen.«
(Florian Widegger)