
In MOND erzählt Kurdwin Ayub eindrücklich von weiblicher Solidarität und Emanzipation in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten. Die Wiener Kampfsportlerin Sarah reist nach Jordanien, um drei Teenagerinnen privaten Boxunterricht zu geben. Doch im palastartigen Haus, das die Schwestern kaum verlassen dürfen, stößt sie auf Widerstand, Schweigen – und Schreie hinter verschlossenen Türen. Was als lukrativer Job beginnt, wird zum düsteren Trip, in dem kein white savior mit der Moralkeule schlägt. Vielmehr entsteht eine ambivalente Perspektive auf das Geschehen, die mehr Fragen aufwirft als Antworten zu liefern, und genau darin die bedrohliche Spannung eines patriarchalen Systems sichtbar werden lässt.
(Bianca Jasmina Rauch)
Open Air: In Anwesenheit von Kurdwin Ayub