
Lost sind in Sofia Coppolas zweitem Spielfilm nach THE VIRGIN SUICIDES zwei amerikanische Seelen in der japanischen Hauptstadt nicht nur angesichts sprachlicher Barrieren, sondern auch in Hinblick auf ihre eigene Zukunft. Schauspieler Bob, der in Tokio einen Werbespot dreht, und Charlotte, die nach dem Studienabschluss in Philosophie ihren Partner auf seinem Geschäftstrip begleitet, verwandeln einsame Abende in einer fremden Stadt in eine gemeinsame Erfahrung – vom Jetlag müde, aber schlaflos, streift das ungleiche Paar nachts durch die Straßen. Coppola bricht mit gewohnten Erzählungen romantischer Beziehungen, erzeugt eine in bunte Nachtlichter getauchte, melancholische Stimmung und löste mit ihrer Eröffnungssequenz reichlich Gesprächsstoff für mögliche Interpretationen aus.
(Bianca Jasmina Rauch)