Geißel des Fleisches
Der Plot dieses Schlüsselwerks des rotweißroten Exploitation-Films: Alexander Pohlmann ist ein Kleinkrimineller, der es dem großen Strizzi im Viertel mal richtig zeigen will. Seine Mittel: Erpressung, Vandalismus, Prostitution, Auftragsmord. Als Pohlmanns Geliebte ermordet wird, kippt die rauschhafte Mafiosi-Saga in einen Whodunit.
In diesem ungewöhnlichen Sex-and-Crime-Film montiert Ex-Werbefilmer Eddy Saller eine visuelle Choreografie der weiblichen Beine und des männlichen Blicks, mit reißerischem Filmtitel und Thrillerelementen, durchaus aber mit aufklärerischer Intention. Er zeigt den schmalen, aber entscheidenden Grat zwischen den alltäglichen Lüsternheiten und dem Überschreiten der Grenze hin zur pathologischen Tat. Der Kolportagefilm GEISSEL DES FLEISCHES ist inspiriert von Aufsehen erregenden Mordfällen des selbsternannten »Mörders von der Oper« Josef Weinwurm, der 1964 zu lebenslangem schwerem Kerker verurteilt wurde.