
Der »große Lügner« Federico Fellini lädt zur autobiografischen Rundfahrt durch die ewige Stadt: Ende der 1930er-Jahre kommt er als junger Mann aus der Provinz in die Stadt, die er bislang nur aus der Schule oder dem Kino kennt … Wie kein anderer versteht es Fellini, der einen kleinen Cameoauftritt absolviert, ein pittoresk-groteskes, aber stets liebevoll gezeichnetes Kaleidoskop an Typen und Situationen aufzufächern, das vergangenen Glanz beschwört und drohenden Verfall vereint. Legendär sind die Aufnahmen vom verregneten Verkehrschaos und eine klerikale Modenschau (inklusive rollschuhlaufende Priester, die auf diese Weise schneller ins Paradies gelangen wollen). Ein üppiger Bilderreigen, in dem Traum und Realität gleichberechtigt koexistieren, der das bunte Treiben, die sinnlichen Freuden – kurz: das süße Leben feiert.
(Florian Widegger)