»Schnucki, ach Schnucki«, André Heller im Wiener Prater
Mit der Neuinterpretation von »Schnucki, ach Schnucki« präsentierte André Heller eine Hommage an Hermann Leopoldi, den großen österreichischen Komponisten und Altmeister des Wiener Chansons. Das skurrile Musikvideo dazu wurde 1973 im Wiener Wurstelprater aufgenommen. Hermann Leopoldi zählte in den Zwischenkriegsjahren zu den populärsten Liedermachern und Kabarettisten. 1938 wurde der jüdische Künstler auf der Flucht nach Brünn verhaftet und ins KZ Dachau, danach ins KZ Buchenwald deportiert. Seiner Frau gelang es aber, Leopoldi ein Affidavit für die Ausreise in die USA zu organisieren. Nach Kriegsende kehrte Hermann Leopoldi auf Einladung des damaligen Unterrichtsministers Felix Hurdes (ÖVP) und des Wiener Kulturstadtrates Viktor Matejka (KPÖ) – beide Politiker waren ebenfalls in KZs inhaftiert gewesen – nach Wien zurück. 1949 brachte Leopoldi hier die originale Version des Liedes heraus; der Text ist wohl auch eine augenzwinkernde Anspielung an den »Wilden Westen« und seine Zeit im US-Exil.