Sonnenstrahl
Anfang der 1930er-Jahre herrschen in Wien Massenarbeitslosigkeit und Wohnungsnot. Die 19-jährige Anna Berger sieht nur mehr einen Ausweg und will sich in die Donau stürzen. Der ebenfalls obdachlose junge Arbeiter Hans Schmidt hat dieselbe Absicht; aber als er Anna sieht, rettet er sie vor dem Ertrinken. Gemeinsam brechen sie nun auf zu neuen Ufern. SONNENSTRAHL sei eine Apotheose proletarischer Solidarität im Roten Wien, lobte ein Kritiker der Arbeiter-Zeitung den Film anlässlich der Premiere am 15. Dezember 1933; ein Symbolbild des »wirklichen« Wiens abseits der üblichen nostalgischen Filmklischees, das »neue« Wien der »großen, sonnendurchfluteten Höfe« und »lichten, gesunden Wohnungen der Wiener Gemeindehäuser«. Mit SONNENSTRAHL knüpfte der Kosmopolit Paul Fejos direkt an die Ideen des proletarischen Kinos an und schuf den bis dahin wohl ausgeprägtesten Versuch, den österreichischen Film für Wirklichkeitseinbrüche zu öffnen.