
Wie kaum ein anderer verkörperte Henry Fonda über Jahrzehnte hinweg das Image des integren Amerikaners im Kino. Seine Persona und Rollen bilden – neben persönlichen Erinnerungen und Beobachtungen – den Ausgangspunkt für ein komplexes wie spannendes Essay-Roadmovie, das ein ambivalentes Leben anhand zahlreicher Filmausschnitte und Archivaufnahmen mit knapp über 300 Jahren (Familien-)Geschichte verzahnt: Von der Erschließung des Kontinents über die rassistischen Ausschreitungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zur Nachkriegsära reicht das assoziationsreiche Gedanken- geflecht, das Horwath ausbreitet, um in den frühen 1980er-Jahren anzukommen, als ein anderer, glückloser Schauspieler US-Präsident wird – und erstellt damit letzten Endes auch einen Befund unserer politischen Gegenwart. (Florian Widegger)
In Anwesenheit von Alexander Horwath