Der weite Weg
Der erste österreichische Film, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die Kinos kommt, heißt DER WEITE WEG. Er entsteht unter prekären Bedingungen und zeigt das Schicksal eines Kriegsheimkehrers auf dem langen Weg aus der sowjetischen Gefangenschaft zurück nach Wien. Neben der geografischen war es vor allem auch die emotionale Distanz, die der Heimkehrer zu überwinden hatte. Der Blick aber ist nach vorne gerichtet, Fragen zur Vergangenheit bleiben offen. Der Film wird mit Rohmaterial der Sowjets in den Rosenhügel-Studios gedreht, am 23. August 1946 erfolgt die Wiener Kinopremiere. Mit dieser Produktion konnte der vom Wiener Kulturstadtrat Viktor Matejka eingeforderte »ehrliche Realismus« zumindest teilweise eingelöst werden; am eindrucksvollsten mit jenen Aufnahmen, die ohne Regie auskommen, etwa von der zerstörten Stadt oder von den sichtlich ausgehungerten Schauspielerinnen und Schauspielern.