Leading Ladies of Silent Cinema

LA BELLE DAME SANS MERCI

Regie:
Germaine Dulac
Jahr:
1921
Land:
F

BUCH:
Germaine Dulac, nach einem Entwurf von Irène Hillel-Erlanger
KAMERA:
Jacques Oliver
MIT:
Yolande Hillé, Tania Daleyme, Jean Toulout, Denise Lorys, Jean Tarride, Pierre Mareg, Lucien Glen, Louis Monfils

LÄNGE:
89 min
FORMAT:
s/w, 35mm
FASSUNG:
französische Zwischentitel mit deutschen Untertiteln
Mit einer Einführung von Bianca Jasmina Rauch und Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber

Germaine Dulac spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines modernen »impressionistischen« und politisch progressiven Kinos, das nach einer Form sucht, um das Innenleben seiner Figuren erfahrbar zu machen. Für diese Erzählung ließ sich Dulac von einer Ballade des englischen Dichters John Keats inspirieren: Nachdem die Schauspielerin Lola de Sandoval von ihrem Liebhaber verlassen wurde, beginnt sie mit den Gefühlen ihrer nachfolgenden Verehrer zu spielen. Statt nur eine klassische Femme fatale darzustellen, bricht Dulac vielmehr eng gefasste, eindimensionale Frauenbilder ihrer Zeit auf. Die französische Bourgeoisie wird in »einer der persönlichsten und modernsten Arbeiten der Regisseurin« (Il Cinema Ritrovato) nebenbei auch noch aufs Korn genommen und sorgt für die entsprechende Portion Sarkasmus. (Bianca Jasmina Rauch)