Radiofilmfestival
DIE GETRÄUMTEN
Moderation: Renata Schmidtkunz
Liebe, Hass, Worte, die verwunden und trösten können – die Briefe, die sich die beiden Autoren Paul Celan und Ingeborg Bachmann zwischen 1948 und 1971, als er sich das Leben nahm, geschrieben haben, zeugen von großen Emotionen, Leidenschaft und Zweifeln zwischen zwei Menschen. Zwei SchauspielerInnen lesen einander aus diesen Briefen in einem Tonstudio vor und führen die Spannungen der präzisen Texte an die Oberfläche, während sie in den Pausen unbeschwert zusammensitzen, Zigaretten wuzeln und ihre eigenen Beziehungen reflektieren. So wird aus einer einfachen Prämisse ein enorm vielschichtiger, faszinierender Film, bei dem man förmlich zusehen kann, wie Worte Gefühle auslösen, während die Ebenen zwischen Inszenierung und Dokumentation zunehmend ineinander zu verschwimmen scheinen. (Florian Widegger)