V’19: Der weibliche Blick
DER MEINEIDBAUER
Mit Live-Musikbegleitung von Elaine Loebenstein
Die erste Arbeit von Jakob und Louise Fleck für die Berliner Produktionsfirma von Liddy Hegewald wirkt rückblickend wie ein Relikt aus früheren Schaffensperioden: So wurde der Film in brillanten Farben viragiert, die eher an Produktionen aus den 1910er-Jahren erinnern. Auch formal hat er wenig mit den rhythmischen Montagen späterer Werke gemein, und die Wahl des Stoffes verweist auf eine bereits 1915 von den Flecks produzierte Verfilmung des Anzengruber-Stücks. Somit kann DER MEINEIDBAUER als eine Art Übergangswerk betrachtet werden, das den Endpunkt der Arbeit des Ehepaars Fleck in Österreich markiert und den Beginn seiner Zeit in Berlin darstellt, wo sich das Werk Louise Flecks in Zusammenarbeit mit der Hegewald-Film in völlig neue stilistische Richtungen entwickeln wird. (Anna Dobringer)