UNERWÜNSCHTES KINO II: DEUTSCHSPRACHIGE EMIGRANTENFILME 1934–1937

SILHOUETTEN

Regie:
Walter Reisch
Jahr:
1936
Land:
A

BUCH:
Walter Reisch
KAMERA:
Harry Stradling
MUSIK:
Robert Katscher
MIT:
Lisl (Liesl) Handl, Luli von Hohenberg, Fred Hennings, Annie Markart, Lilli Marberg, Fritz Imhoff, Ernst Arnold, Eduard Köck, Karl Skraup

LÄNGE:
105 min
FORMAT:
s/w, 35mm
FASSUNG:
deutsche Originalfassung

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Die zweite Regiearbeit von Walter Reisch, der damals zweifellos der Star unter den aus Deutschland vertriebenen Drehbuchautoren war. Nach einer steilen Karriere in Berlin wurde Reisch auch in Österreich zum Erfolgsgaranten, wie LEISE FLEHEN MEINE LIEDER (1933) und MASKERADE (1934) eindrucksvoll beweisen. In SILHOUETTEN hingegen versucht Reisch, dem Mythos Wien und seinem »künstlerischen Zauber« neue Seiten abzugewinnen. Wo eben noch Ironie und Ausgelassenheit ihren Platz hatten, setzt er dunkle Akzente. Die Verwechslungs- und Eifersuchtskomödie gerät so zu einem zynischen und verstörenden Abbild der heilen Welt des Wiener Films, in dem Suizid und anspruchsloses Glück, Emanzipation und bedingungslose Unterwerfung unter das Patriarchat dicht nebeneinanderliegen. (Armin Loacker)