DIE STRECKE

Max Neufeld adaptierte Oskar Bendieners Bühnendrama Die Strecke, das schon am Raimund- und Volkstheater große Erfolge gefeiert hatte, und schuf mit dieser Milieustudie ein filmisches Meisterwerk. Hauptschauplatz der Handlung ist ein kleiner Provinzbahnhof, in welchem mit einem defekten Schnellzug – inklusive Showgirls – und dem neu eingetroffenen Stationsvorstand der Flair der Großstadt Einzug hält. Der Schönling und Lebemann hat ein Auge auf die mit ihrem Leben unzufriedene Ehefrau seines Angestellten geworfen und bringt somit Konflikte in das sonst so strukturierte und beschauliche Leben der Alteingesessenen. Cartellieri stellt mit ihrer Rolle als Kellnerin der kleinen Bahnhofskneipe das weibliche Pendant zum Stationsvorstand dar und besticht wie immer gekonnt durch Charme und Koketterie. (Kristina Höch)