UNERWÜNSCHTES KINO II: DEUTSCHSPRACHIGE EMIGRANTENFILME 1934–1937

BRETTER, DIE DIE WELT BEDEUTEN

Regie:
Kurt Gerron
Jahr:
1935
Land:
A

BUCH:
Karl Noti
KAMERA:
Zoltan Vidor
MUSIK:
Paul Abraham
MIT:
Szöke Szakall, Mary Losseff, Hans Wengraf, Otto Wallburg, Iris Arlan, Annie Rosar, Pepi Glöckner-Kramer, Anni Hartmann, Edgar Adolf Licho, Jack Mylong-Münz

LÄNGE:
88 min
FORMAT:
s/w, 35mm
FASSUNG:
deutsche Originalfassung

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Ein Film, zwei Geschichten. Lose verknüpft wird hier jene vom Laufburschen Novak, der von einem Theaterdirektor für einen talentierten Schauspieler gehalten wird, und die der widerspenstigen Zähmung eines reichen Bonvivants durch eine junge Frau, die er zuvor von sich gewiesen hat. Die Filme des Unerwünschten Kinos sind nicht politisch, doch dieser bringt es immerhin zu leisen Andeutungen an die zeitgenössische politische Situation. Zum einen mag man in den Regieanweisungen an den vermeintlichen Schauspieler den Duktus propagandistischer Reden widerhallen hören, zum anderen wird durch die plötzliche Umbesetzung im Spielplan aus Shakespeares Julius Caesar ein Stück mit dem bedeutungsschwangeren Titel Der Flüchtling. Ein Blick auf den Cast zeigt, dass nahezu der gesamte Stab inklusive der SchauspielerInnen aus emigrierten oder in NS-Deutschland nicht mehr zugelassenen Filmschaffenden besteht. (Armin Loacker)