Historische Werbefilme

 

Die historische Werbefilmsammlung des Filmarchiv Austria umfasst ca. 2.500 Werbefilme aus den 1910er- bis 1980er-Jahren. Der älteste erhaltene österreichische Werbefilm WIE NINETTE ZU IHREM AUSGANG KAM stammt aus dem Jahr 1913. Zu den besonders wertvollen Beispielen aus internationaler Produktion zählen die Filme von 1910 bis 1956 aus der Werkstatt von Julius Pinschewer.

 

Von industriehistorischem Interesse sind die Produktionen der österreichischen Tabakwarenindustrie der 1920er- und 1930er-Jahre. In der Stummfilmzeit entstanden viele weitere, auch längere Werbefilme, die ihre Botschaften oft auch in eine kleine Spielhandlung verpackten. Einen eigenen Sammlungsschwerpunkt bilden die Wahlwerbefilme, die seit den 1920er-Jahren und dann noch intensiver nach dem Zweiten Weltkrieg von den politischen Parteien in Auftrag gegeben wurden.

 

Dem Themenkreis Sparen, Prämien und Finanzen widmet sich eine Sammlung von Werbefilmen für ein Bankinstitut aus den 1960er-Jahren. Auch Zeitungen waren immer wieder mit Kinowerbung präsent, eine Reihe interessanter Kurzfilme entstand etwa für den Kurier. Mit viel Humor warben z. B. Helmut Qualtinger, Heinz Conrads, Fritz Heller oder Fritz Muliar für das Blatt. Besonders interessant sind die avantgardistischen Werbefilme, die etwa Hans Albala bereits in den 1950er-Jahren oder Franz Novotny in den 1980er-Jahren für die Schuhfirma Humanic kreierten. Kleine Unternehmen erstellten ihre Spots mitunter auch selbst, in der Amateurfilmsammlung des Filmarchivs finden sich viele charmante Beispiele für mit einfachen Mitteln produzierte filmische Werbung in eigener Sache.

WIE NINETTE ZU IHREM AUSGANG KAM (A 1913)