Retrospektiven
 

1948 – ÖSTERREICH
ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN

4.10.–23.10.2018

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Es ist das im Gedächtnis der Allgemeinheit wohl am wenigsten präsente Schlüsseljahr des 20. Jahrhunderts – sicherlich, weil es nicht dieses eine, alles definierende Ereignis gab, anders als bei 1918, ’45, ’68, ’89. 1948 endet die Nachkriegszeit – aber woran will man das genau festmachen? Am ehesten daran, dass man sagt: der Kalte Krieg begann. Aber den hat ja niemand erklärt, weshalb sich das auch erst im Rückblick zeigt, wenn man viele verstreute Ereignisse des Jahres als Teile eines Ganzen, als Erzählung begreift. 1948 hat den Rest des Jahrhunderts definiert, und so manches Ereignis jenes Jahres reicht bis in unsere Tage hinein.

 

Vor ausgewählten Vorstellungen der 21 Programme umfassenden Retrospektive werden Ausschnitte aus der Wochenschau WELT IM FILM gezeigt. Am 7. bzw. ab 12. Oktober mit Einführungen von Kurator Olaf Möller.


1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN

Retrospektive von 4. bis 23. Oktober 2018

Kurator

Olaf Möller

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 15:00-21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Österreich in seiner ganzen, neurotisch-ambivalenten Neutralität war zwar ein Front- wie Pufferstaat im Kalten Krieg (und deshalb Spielort einiger Klassiker der antikommunistischen Agitation Hollywoods et. al.), doch für die Bedeutung des 48er-Jahres spielt das eine erstaunlich geringe Rolle. Es ist ein Moment der Introspektion, definiert immer wieder im Hinblick auf die Ereignisse ’38: 1948 ist zehn Jahre nach der Annexion durch das Deutsche Reich. Vom Wiener Blumenkorso bis zum Kärntner Jagdschießen: vieles findet zum ersten Mal seit Kriegsende, und oft genug eben seit ’38 statt. Entsprechend (sagt man fast zwangsläufig) starten 1948 auch beinahe alle bedeutenden (selbst)kritischen heimischen Versuche über die Jahre ’38 bis ’45 in den Kinos des Landes.

 

Für die hiesige Filmindustrie das wirklich entscheidende Ereignis des Jahres 1948 war das Ende des Exportverbots ins okkupierte Deutschland, was die Produktion explosionsartig steigerte und inhaltlich wie formal bis auf Weiteres definierte. ’48 ist für mehrere Dekaden das letzte Jahr, in dem österreichische Filme vor allem für das einheimische Publikum gemacht wurden. (Olaf Möller)

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