THE NIGHT OF THE HUNTER

Laughtons einzige Regiearbeit ist eine funkelnde Noir-Mischung aus Märchen und Bibelgeschichte – und ein Meisterwerk. Die religiöse Rachel erzählt zu Beginn von falschen Propheten, den Wölfen im Schafspelz. Ein solcher ist der Wanderprediger Harry Powell, ein irrer Killer, der mordend durchs Land zieht, die Witwe seines Zellengenossen im Zielkreuz … Hänsel und Gretel meets Jesaja: Der wahnwitzige Kampf zwischen Gut und Böse, ikonisch dargestellt auch in Powells Tätowierungen, zieht stilistisch wie inhaltlich seine Spuren durch die filmische Nachwelt (Anspielungen finden sich etwa bei David Lynch und den Coen-Brüdern ebenso wie bei Spike Lee in DO THE RIGHT THING). Nicht umsonst reihten Cahiers du Cinéma THE NIGHT OF THE HUNTER hinter CITIZEN KANE auf Rang zwei der besten Filme aller Zeiten. (Klaus Davidowicz)