AUF DEM WEG

Nachdem Schreiner mit Maria die Liebe und einen Lebensmittelpunkt gefunden hat, kann er, so scheint es, die Idee des Suchens als Kern und Movens seines Schaffens hinter sich lassen. So beginnt mit AUF DEM WEG eine neue Periode. Besonders augenfällig wird das in seinem Verhältnis zum Erzählen. Zum einen experimentiert er hier zum ersten Mal mit Inszenierungen, was von Zirkusartistenbeobachtungen bis zur theatralen Erarbeitung einiger ZeilenElio Vittorinis Conversazione in Sicilia reicht. Zum anderen vermeidet Schreiner Zuspitzungen, Kristallisationsmomente im Lauf der Dinge – stattdessen wird den unterschiedlichen Szenengruppen die Möglichkeit gegeben, einander gegenseitig mit Ideen und Assoziationen aufzuladen. Waren Schreiners Werke bislang auf ihre eigene Art und Weise mitreißend, so finden sie ab hier zu einem ganz eigenwilligen, essayistischen Schweben. (Olaf Möller)